Wir blicken auf ein aktivitätenreiches Jahr 2019 zurück:
Am 16. Januar lockte unser Neujahrsempfang rund 120 Mitglieder ins Museum. Neben Zeit für Begegnungen und zum Gespräch in fröhlicher Runde bei Wein, Käse und Gebäck nahmen viele Teilnehmer die Gelegenheit zum Besuch der Sonderausstellungen „Flusspferde am Oberrhein – wie war die Eiszeit wirklich?“ sowie „Eiszeitkunst“ wahr. Spontane Führungen in den Ausstellungen durch Prof. Norbert Lenz und Prof. Dino Frey sorgten für kurzweilig vermitteltes Hintergrundwissen.
Am 19. Februar zog die Veranstaltung „Tomaten in Botanik und Küche“- rund 80 Mitglieder in den Pavillon. Die Vorträge von Prof. Dr. Norbert Leist und Dr. Andrea Jonitz führten zu einem regen Gedankenaustausch. Anschließend wurden verschiedene von Teilnehmern mitgebrachte Spezialitäten in geselliger Runde verkostet.
Die Busexkursion am 11. Mai führte uns wieder in die Pfalz, zuerst mal wieder unter Tage in die Erzgrube Nothweiler, wo wir einiges über den dortigen Bergbau früherer Zeiten erfuhren. Nach einer Mittagspause an einem idyllischen See fuhren wir nach Siebeldingen zum Geilweilerhof, wo das Julius-Kühn-Institut für Rebenzüchtung seinen Sitz hat. Ute Seitz führte uns als kompetente Fachfrau durch die Weinbauanlagen und zum Abschluss durften wir mehrere Weine aus neu gezüchteten Rebsorten verkosten. Zum zünftigen Ausklang bei Wein und deftigen Pfalzspezialitäten kehrten wir in der Weinstube Geiger in Dierbach ein. Danach fuhren wir um viele Eindrücke bereichert in guter Stimmung zurück nach Karlsruhe.
Zur Regionalexkursion am 1. Juni, einem sonnigen Samstag, trafen sich 50 Teilnehmer zur Erkundung des Michaelsbergs bei Bruchsal. Um die Tier- und Pflanzenwelt der alten Weinberge, der Streuobstwiesen und Halbtrockenrasen die sich über den Hohlwegen und Eichenwäldern erstrecken mit einer solch großen Gruppe zu erforschen, hatten sich sieben Fachleute vorbereitet: für die Botanik Adam Hölzer und Josef Simmel, für die Tier- insbesondere die Vogelwelt - Peter Weickgenannt und Sylvia Jung sowie für die Geologie und Geschichte Siegfried Rietschel und Siegfried Schloß. Nicht vergessen sei Jochen Dürr ( ), der unsere Truppe als Sanitäter begleitete.
Vom Treffpunkt an der Eichelbergstraße ging es zunächst durch lockeren schattigen Buchenwald mit Efeu, hochrankenden Waldreben, Maiglöckchen und Bingelkraut, weiter dann durch imposante Hohlwege – mit einem geologischen Fenster zum Muschelkalk und fünf Meter mächtigen Lößschichten. An deren Rand fanden sich an regengeschützten Stellen zahlreiche Fangtrichter des Ameisenlöwen. Am Waldrand hörten wir Singdrossel und Amsel, konnten Rotkehlchen und Misteldrossel beobachten. Dann ging es steil hinauf auf den Berg – vorbei an alten Rebhängen mit Herbstzeitlosen und anderen Giftpflanzen - zu den Trockenrasen mit großartigem Blick auf die Rheinebene, mit ihren Baggerseen und den dunklen Auwäldern - bis zum Pfälzer Wald. Die Jahreszeit bescherte in diesem Kernstück des Naturschutzgebietes schöne Aspekte von Wachtelweizen und Orchideen wie Spitzorchis, Bocksriemenzunge und Ragwurzarten. Im lichten Wald begeisterten uns zwei uralte Exemplare der Mispel, die immer noch wundervoll blühen und im Herbst ihre braunen Äpfelchen entwickeln.
Neben dieser Gruppe widmete sich eine zweite mit Siegfried Rietschel und Siegfried Schloß überwiegend der Kuppe des Berges mit Schwerpunkten auf der Geologie und Entstehung des Rheingrabens, der Geschichte des Berges seit der Steinzeit vor 6000 Jahren, der Michelsberger Kultur und der wechselvollen Geschichte der Kapelle.
Nach so viel naturwissenschaftlichem Wissensvortrag erfrischten sich die Wanderer im Restaurant beim “Griechen” neben der Kapelle mit leckeren Speisen und kühlen Getränken mit einem wunderbaren Blick auf den Sonnenuntergang über der Rheinebene, bevor sie den Rückweg talwärts mit lockeren Schritten angingen.
Auch dabei gab es noch überraschende Erlebnisse wie das Schlüpfen von Zaunkönigen und die Beobachtung von Dorn- und Mönchsgrasmücke, sodass die Teilnehmer beglückt nach Hause fuhren.
Wer mehr über die Steinzeitfunde und die Besiedelung des Michaelsberges erfahren möchte, dem sei ein Besuch der hervorragenden Ausstellung im Bruchsaler Schloß empfohlen.
Zum Sommer-Grillfest am 6. Juli fanden sich rund 80 Mitglieder beim Pavillon ein, die bei bestem Wetter einen gemütlichen Nachmittag bei Steaks, Würsten, Salaten und Desserts miteinander verbrachten.
Am 12. Oktober fand die Regionalexkursion in die Günther-Klotz-Anlage Karlsruhe statt. Unter der fachkundigen Leitung der Referenten Prof. Johannes Heinz Jakubeit – dem Architekten der Anlage – und Michael Zacherle ließen sich gut zwei Dutzend Teilnehmer diese öffentlich zugängliche Parkanlage zeigen, mit der der „Karlsruher Park des 20. Jahrhunderts“ entstand. Neben den Freizeitaktivitäten gibt es verschiedene Feucht- und Trockenbiotope für seltene und gefährdete Tier- und Pflanzenarten, die in abseits gelegenen Nischen ein Nebeneinander von Mensch und Natur gewährleisten.
Am 27. Oktober führte eine mykologische Führung unter Leitung von Dr. Markus Scholler interessierte Mitglieder durch die Sonder-Ausstellung "Pilzreichtum am Wilden See im Nationalpark Schwarzwald", die in den Räumen des Regierungspräsidiums stattfand. Hier konnte man unter anderem die mit Fördermitteln unseres Vereins runderneuerten wertvollen Pilzmodelle in einem Diorama bewundern.
Die Kaffeeaktion am Tag der offenen Tür 2019 fand am 9. November statt. Die etwa 4.800 Besucher des Museums sorgten für guten Umsatz, sodass am Ende des Tages Einnahmen von rund 1.300,00 EUR verbucht werden konnten.
Zur Mitgliederversammlung am 12. November kamen rund 50 Mitglieder. Vorsitzender Johannes Stober berichtete über die Vereinsaktivitäten, Museumsdirektor Prof. Dr. Norbert Lenz informierte über Aktuelles aus dem Museum. Geschäftsführer Heiko Singer vermeldete in seinem Finanzbericht wieder sehr erfreuliche Zahlen. Als wesentliche Förderleistung des Vereins konnte er einen Betrag von über 80.000,00 EUR vermelden, die als Zuschuss für das Rhamphorhynchus-Fossil an das Museum überwiesen wurden. Die Kassenprüfer Frau Adelheid Martens und Dr.-Ing. Karl-Ludwig Metzger bescheinigten dem Geschäftsführer eine tadellose Buchführung. Aus dem Vorstand verabschiedet wurde der Stellvertretende Vorsitzende Ernst Schutter, der diesen Posten seit der Vereinsgründung 2004 innehatte. Aus dem Beisitzerkreis schied Oliver Wedlich aus. Beiden dankte Johannes Stober für ihren Einsatz und überreichte ein Buch als Abschiedspräsent. Dr. Siegfried Schloß wurde zum Stellvertretenden Vorsitzenden und Michael Zacherle zum neuen Schriftführer gewählt. Adelheid Martens und Uwe Weisse sind die neuen Beisitzer. Dr. Karl-Ludwig Metzger bleibt routinierter Kassenprüfer, dem mit Timo Rennemann als neugewähltem Kassenprüfer ein erfahrener Fachmann zur Seite steht.